Bevor ich mich auf die Suche nach einer Wärmepumpe mache gehe ich analytisch vor und schaue mir erstmal meine Bestandsanalge an und welche Daten diese mit sich bringt.
Das wichtigste zuerst. Welchen Wärmebedarf habe ich pro Jahr.
16.000 kWh - wie, was? Das ist doch kein Strom, warum kWh? Man misst Heizverbräuche in Kilowattstunden (kWh), weil diese Einheit eine einheitliche und vergleichbare Größe für die Energiemenge darstellt.
Die Umrechnung bei Gas erfolgt je nach Lieferant / Versorger mit einer Formel. Gemessen wird Gas in m³ (Kubikmeter)
m³ x Brennwert x Zustandszahl = kWh
In meinem Fall ist dann 1m³ Gas dann Beispielsweise: 1 x 11.54 x 0.95 = 10,963 kWh
Wie sich dieser Verbrauch auf das Jahr verteil kann ich leider zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen, da ich die Daten erst seit 3 Monaten genau via Home Assistant aufzeichne.
Wie ich das ganze mit Home Matic realisiert habe, zeige ich euch in "Gasverbrauch in Home Assistant mit Homematic ESI-GAS".
Verbaut ist aktuell eine Buderus Logamax plus GB172-14 Gas Therme mit einem Warmwasser Speicher TS-S 120.
Der Heizkreislauf wird mit einer Wilo Yonos PARA RS25/6-RKA M versorgt. Keine sehr schlechte Pumpe vom Verbrauch her, aber gibt mittlerweile sicher bessere.
Eingestellt war bis vor Kurzem eine Vorlauf (VL) Temperatur von 70°C. Relativ hoch, mit einem viel zu geringer Zirkulation. Wie weit ich diese noch herunter gebracht habe und warum, folgt später.
Hier mache ich es mir mal einfach und füge eine Liste an:
Im aktuellen Winter wurden unsere Zimmer ausreichend warm auch mit geringer Ventilöffnungen. Ein Test mit einer Vorlauftemperatur von 40°C und offenen Ventilen steht noch aus. Aktuell fahre ich 50°C VL und alles wird warm.
Zusätzlich sind an den HZK noch smarte Thermostate von Homematic verbaut. Diese steuere ich überwiegend über die Wochenprofile in Homematic, aber auch über Automationen von Home Assistant (bsp. auf den Anzündern für den Ofen ist ein NFC Tag, zünde ich den Ofen an, fahre ich mit dem Handy darüber und die HZK im Wohnzimmer und Büro werden auf 12°C gedreht).
Der Grund, die Thermostate sind relativ träge und heizen noch gut nach, der Ofen liefert aber schon schnell Wärme, das sorgt zu Anfangs für eine zu Hohe Temperatur.
Die Wohnfläche beträgt 90m² und die Nutzfläche (Keller) sind nochmal 30m². Die Fenster sind überall doppelt verglast, nur im Schlafzimmer wegen Schallschutz 3-fach verglast.
Gebaut wurde mit Poroton Ziegel / Steinen - leider damals noch ohne Dämmung. Dachboden ist auf dem Boden gedämmt. Ihr seht also, relativ ungedämmt das ganze. Wir haben aber bereits angefangen die ersten Maßnahmen zu planen und umzusetzen.
So wurde vor kurzem die Haustür getausch (vorher Holz / Glas) und ist nun mit einem UD Wert von 1,0 relativ gut. Das merkt man im Windfang schon deutlich, von der Wärme und von der Lautstärke.
Und was nun? Wir kennen unseren Wärmebedarf schon relativ genau. Was uns aktuell noch fehlt ist die Trennung von Wärme für Warmwasser und Heizung.
Ich finde Lösungen welche diese trennen relativ charmant, so könnte man die Heizungswärmepumpe ab Mai in die Sommerpause schicken und nur mit einer Brauchwasserwärmepumpe arbeiten.
Dagegen sprechen eigentlich nur Kosten und Kalkulation der Aufstellung. Wie bereits erwähnt ist Platz etwas Mangelware, außerdem wollen wir nicht das der Heizungskellerraum sich zu sehr abkühlt.
Zwar befindet sich etwas Technik daran (Wechselrichter, Router, NAS, Raspberry Pi), aber ob die ausreichen den Raum entsprechen im Winter aufzuwärmen bezweifel ich fast.
Geht man von einer sehr niedrigen JAZ von 3 aus (die Regel sind 3-5), da wir vermutlich nicht unter eine VL Temperatur von 40°C kommen, wären das bei unserem Wärmebedarf von 16000 kWh etwas 5300 kWh Strom.
Strom mit LWWP: 5300 kWh 23 Cent = 1200€ Gas mit Therme: 16000 kWh 9,37 Cent = 1500€ + Grundpreis 175€ (welchen wir beim Strom sowieso zahlen)
Macht eine ungefähre Ersparnis von 475€ / Jahr
Hierbei wurden noch keine Einsparungen der PV Anlage mit einberechnet. Diese hat 10 kWp Generatorleistung (bald, aktuell noch 6.2 kWp) und eine Wechselrichtereinspeiseleistung von 6 kW.
Konservativ gerechnet geht man von 10-15% aus. Damit wären es bei 10% nochmal 530 kWh * 15 Cent (23 Ccent abzüglich der EVG von 8 Cent) = 80€
Teilt mir gerne eure Hinweise und Meinungen zu meinen Ausführunge. Was habe ich vergessen? Irgendwelche Empfehlungen?
Test
geschrieben am Sun, 09 Feb 2025 19:48:27 von Test |